10. April 2022

10. April 2022  Abschied von unseren Freunden vom FHS. Wir starten in Richtung Kelheim/D, wo wir Andreas Fath abholen und bis zum Schwarzen Meer begleiten werden. Andreas wird dann 2700 KM schwimmen, bis wir Sulina erreicht haben werden! - Ab heute werde ich jeden Tag am Abend einen kurzen Bericht schreiben, wo wir sind, wie es uns geht und was an diesem Tag besonderes passiert sein wird. Ein einfaches Tagebuch für  Leute die es interessiert was wir jeden Tag so machen!

11. April 2022 Gestern konnten wir noch die Schleuse Altenwörth erreichen, passierten die Schleuse nach kurzer Wartezeit, die Dämmerung brach schon herrein, wir ankerten am linken Ufer bei StrKm 1980, es war doch ein langer Tag, noch dazu der erste Tag nach langer Zeit wieder einmal richtig unterwegs sein, das machte dann doch Freude. Wir passierten Krems bei herrlichem Wetter, durch die Wachau mit stärkerer Strömung bis zu 8 KMH! Um 16:00 erreichten wir Pöchlarn, wo wir auf Brigitte warteteten, sie brachte uns die vergessenen Sachen und die zu spät gelieferten Ausrüstungsteile nach. Um 18:00 erreichen wir Marbach, wo wir auch übernachten werden.



12. April 2022 Es geht zügig weiter, wir passieren Schleuse um Schleuse. In Grein steigt mein neuer Freund Robert aus, die Geschäfte daheim rufen! Gegen 18:00 erreichen wir die Schleuse Abwinden-Asten, entschließen uns in der Mündung des Altarms zu ankern. Es sollte ein ruhiger Abend werden, wir genießen den Sonnenuntergang am Vorschiff. Plötzlich fällt der Generator aus, da hat sich die Stimmung um 180° gedreht! Rein ins Arbeitsgewand und runter in den Motorraum, es hat "erträgliche" 70°, von mir gefühlte 140°! Die Differenz dürfte mein Ärger gewesen sein. Um etwa 23:00 läuft der Generator wieder, einen gemütlichen Abend stelle ich mir anders vor.

13. April 2022 Noch vor 08:00 werde ich wach, Kaffee schnell, schnell - dann zum Generator, startet gut und läuft, aber die Lager sind laut hörbar! Mal sehen, wie lang das gut geht. Etwa nach zwei Stunden stoppt der Generator wieder, Alarmlicht ist rot! Ein Blick genügt, LIMA ist jetzt wirklich kaputt. Neue LIMA bei Richard bestellt. Mehr ist nicht zu tun heute, Nikolaus hat eine leckere Pizza gemacht, alles mit der Hand! Schmeckt super, dann geh ich ins Bett, für heute reicht es mir echt!

14. April 2022 Heute früh steigt Holger zu, wir sind wieder zu dritt, aber ohne LIMA. Viele Telefonate während der Fahrt, keine Zeit für einen Blick auf die schöne Gegend. Kurzer Stop bei Günther Casper, aber leider, die LIMA ist unreparierbar. Also doch eine neue LIMA bestellen und per UPS schicken lassen. Sollte normalerweise am Freitag in Deggendorf sein, aber es ist der Karfreitag, da wird vermutlich alles geschlossen sein. Also bis Samstag warten? Wir werden es sehen. Wir erreichen gegen 14:00 die Marina Schlögen, machen fest und bekommen Landstrom, alles ist gut. Nikolaus hat wieder gekocht, serbische Gemüsesuppe, schmeckt herrlich!

15. April 2022 Es war noch finster, es weckte mich heftiges Trommeln am Deck auf, mir schoss es sofort in den Kopf, die hintere Dachluke ist offen , darunter die Luke in den Batterieraum! Also schnell hinaus, kurze Regendusche, Luke zu und wieder ins Bett. Wir schlafen alle länger als sonst, es bewegt sich niemand. Erst als der Regen aufhört wird Einer nach dem Anderen munter. Spät abert doch fahren wir dann los, so gegen 14:30 ereichen wir Passau, wo Gerhard zusteigt, wir sahen ihn schon von Weitem, wie er mit seiner Mütze winkte. Vor der Schleuse Kachlet mussten wir noch den Lichtmast umlegen, nach passieren der Schleuse fahren wir noch bis zum Motor-Yachtclub-Passau, binden uns an zwei Bäumen fest, stecken den Strom an, alles ist gut. Ein leckeres Fastenessen von Nikolus rundet den Tag wunderbar ab,  es war doch noch ein schöner, ruhiger Karfreitag!

16. April 2022 Wir hatten Landstrom, also keine Eile mit der Weiterfahrt. Doch gegen 10:00 dränge ich dann doch zum Aufbruch. Die Donau ist oberhalb von Passau schon viel kleiner und schmäler, deutlich verändert sich auch die Landschaft. Der Flußlauf windet sich durch eine Ebene, viele Engstellen! Für uns ist das kein Problem, aber die großen Schubverbände müssen sehr vorrausschauend navigieren, ja sogar öfter mal warten, bis ein Kollege durch die Engstellen zu Tal gefahren ist. Eine Begegnung  von 2 Schubverbänden in diesen Flussbiegungen  ist unmöglich, ja selbst wir müssen aufpassen, wenn ein Schubverband zu Tal kommt. Am Abend erreichen wir einen sehr romantischen Ankerplatz.

17. April 2022 So kann es gehen, der Wasserstand ist nur geringfügig gesunken, wir erreichen unseren Anker fast nicht mehr. Zum Glück nur Schlamm und Schlick, so rutschen wir über den weichen Grund bis zu unserem 145kg schweren Anker, holen ihn hoch, doch hat sich der Kettenwirbel mit dem Ankerschäkel verklemmt, wir bekommen den Anker nicht ganz in die Ankerhalterung. Nach einigen Versuchen in der Strömumg klappt es so weit, dass der Anker doch hoch geholt werden kann und wir können unsere Fahrt fortsetzen. Die Donau wird immer romantischer, viel Natur. In Vilshofen legen wir einen kurzen Stop ein und ergänzen unsere Lebensmittelvorräte. Schließlich erreichen wir heute die dritte Schleuse, Regensburg! Im Oberwasser dürfen wir anlegen, sogar Landstrom bekommen wir,  es ist alles gut. Heute heizen wir zum ersten mal den neuen Gasgriller an, es gibt viel verschiedenes Gemüse, Debreziner und Hühnerkeulen, es schmeckt Allen. Es wird ein langer Abend. 

18. April 2022 Unser Reiseziel ist nur mehr knapp 30 StrKm entfernt. So haben wir noch Zeit für eine schnelle Besichtigung vom Stadtkern von Regensburg. Etwa um 14:00 setzen wir die Reise fort, es ist ja nicht mehr weit bis Kehlheim. Vor Kehlheim, direkt unter der Brücke kommt uns ein treibendes Motorboot entgegen, ich gebe ein Achtungsignal, aber keine Reaktion! Wir halten uns so rechts als möglich, aber das Boot treibt auf uns zu. Doch plötzliche Hektik auf dem kleinen Boot, mit viel Gas kreuzt er nochmals unsere Kurslinie, dann ist alles gut. Um 16:00 legen wir in Kehlheim an, Ziel erreicht. Duschen, Mist weg bringen , und dann ab in die Pizzeria direkt in der Marina.  So geht der letzte Tag unserer gemeinsamen Reise zu Ende

19. April 2022 Erster offizieller Arbeitstag nach Ostern, jetzt wird es spannend. Mietwagen besorgen, warten bis das ersehnte Paket auch wirklich ankommt. Endlich um 10:30 erreicht mich die Nachricht, das Paket ist abholbereit. Also rein ins Auto und auf nach Deggendorf, nach etwa 1 1/2 Std. Fahrzeit, im UPS-shop, ja das ist mein Paket. Ich schau hinein, Lima ist drinnen, leider nur ein Keilriemen, anstatt der bestellten 4! Wieder die gleiche Zeit zurück, auf das Schiff und gleich mit der Lima zum Generator, oje, oje, die Lima passt nicht, die ist zu klein, die Abstände für die Riemenspannung passt auch nicht. Wieder zum Telefon, das kann doch alles nicht wahr sein. Bestelle neue Ersatz-Lima, neue Keilriemen, denn ich habe keinen einzigen Riemen mehr der passt. Es sind noch einige andere Arbeiten am Schiff die auch erledigt werden müssen, es wird spät, dann Würstel grillen und schlafen gehen.

20.April 2022 Heute soll die große, für meinen Generator passende, Lichtmaschine kommen. Warten auf ein Paket, das kann ich jetzt schon ganz gut! Versuche die Firma vom Navigationsprogramm zu erreichen, aber immer nur das Tonband. Also da läuft einmal nichts. Dann kommt das Paket an, mit Spannung öffne ich das Paket. Die passende Lichtmaschine ist drinnen, aber leider kein einziger passender Keilriemen, obwohl ich 4 Stk. bestellt hatte. Zum Glück habe ich den Halter für die kleine LIMA dazu bestellt, jetzt kann ich wenigstens etwas improvisieren, der Generator läuft wieder, dieses Problem ist mal, wenn auch provisorisch, gelöst. Wie man weis, halten die Provisorien meistens sehr gut, das hoffe ich jetzt auch.

21. April 2022 Ein Problem kommt selten allein, mein Navigationsprogramm streikt! Findet keinen GPS mehr, Während ich auf die neue Lieferung warte, versuche ich dieses Problem zu lösen.Doch ohne Erfolg, auch nach mehrmaligem de- und wieder installieren, immer das gleiche Bild. Kein GPS! Am frühen Nachmittag kommt die Werbefirma, wir stellen fest, dass die Folie so nicht verklebt werden kann, Lösung wird gesucht, aber im Moment haben wir keine Idee. Wir fahren den ganzen Nachmittag von Anlegeplatz zu Anlegeplatz, keine Chance! Noch eine Möglichkeit fällt dem Firmenchef ein, eine kleine Marina, etwa 10Km flussab, wir fahren mit dem Auto hin, alles klar, sehr hilfbereite Leute. Wir fixieren alles für Morgen. Dann klingelt das Telefon, Ernst kommt mit seinem Schiff in die Marina, hat auch ein Problem, Gasseil gerissen! Der Mechaniker der Marina kommt mit einem gebrauchten Gasseil, das passt, super, Ernst kann morgen weiter fahren. Am Abend sitzen wir etwas länger in der Marina, es gab sehr viel zu erzählen. 

22. April 2022 Pünktlich, so wie ausgemacht, kommt Thomas zum Steg, kurze Einweisung, dann fahren wir etwa 10 KM stromabwärtds in die Marina Kapfelberg. Legen an, dann warte ich auf die Werbefirma. Etwa um 10:00 geht es dann los. 4 Mann/Frau fangen an, die Folie auf zu kleben. Bin schon sehr gespannt wie das Schiff dann aussehen wird. Während fleißig geklebt wird, sehe ich Ernst mit seinem Schiff vorbei rauschen, große Bugwelle, schnelle Fahrt, wünsche eine gute Reise, aber er hört mich nicht. Die erste Seite ist zu Mittag fertig! Schaut gut aus, sende Bilder an alle Beteiligten. Dann Manöver mit dem Schiff, jetzt muss die andere Seite zum Steg. Mittagspause in der Marina-Kantine, dann weiter machen. Am späteren Nachmittag ist auch die zweite Seite fertig! Jetzt kommt wieder Thomas und wir fahren wieder zurück in die Marina Saal. Stomauf brauchen wir doch etwas länger, aber um 18:30 legen wir wieder am Steg an. Alles gut gegangen, ein Bravo an Alle, ohne die Mithilfe aller Beteiligten Personen, hätten wir das nie geschafft.

23. April 2022 Heute starte ich den letzten Versuch mit meinem Navigationsprogramm, nochmals alles deinstallieren, Windows-update laufen lassen, dann installiere ich die Vorjahresversion, siehe da, nach einigen Änderungen in den Einstellungen der COM-Ports, GPS und AIS ist wieder da, also lasse ich es dabei, ich sehe mein Schiff wieder am PC, hoffentlich bleibt es so! Nun gehe ich ans Reinigen, Fenster putzen, auch die Fenster im Steuerhaus, Staubsaugen und weg räumen was wir nicht brauchen werden. Ich dachte schon, ich bin bald fertig, aber in jeder Ecke finde ich noch etwas, das weg gehört, geputzt werden muss, es ist noch viel mehr als ich dachte, also keine Pause, weiter machen!

24. April 2022 Heute bin ich den letzten Tag allein am Schiff, das bedeutet für mich, alles wegräumen, was wir für die Tour nicht brauchen. Platz schaffen für die vielen Lebensmittel, auch 4 Fässer Bier kommen an Bord, viel Ausrüstung für die Events an Land. Schiff waschen muss ich auch noch, zum Schluss wird es doch noch eng mit der Zeit. So um 07:00 bin ich dann doch fertig mit allen Arbeiten, die ich mir für heute vorgenommen hatte. Eine schöne Pizza am Abend zur Belohnung für den arbeitsreichen Tag, dann aufs Schiff und gleich ins Bett.

25. April 2022 Um 07:00 läutet der Wecker, wie gestern eingestellt. Ja, ich muss aufstehen, ca. um 10:00 kommen die ersten der Crew mit einem Bus voll Ausrüstung. Bald kommt der zweite Bus, noch mehr Pakete, Boxen, Rucksäcke, wo soll das alles hin? Zu erst noch die letzten zwei Betten aufgestellt, dann fängt das große Einräumen an. So um 05:00 ist fast alles verstaut, Andreas ist auch schon in die Marina geschwommen, es ist ihm anzusehen, das Wasser ist doch noch sehr, sehr kalt. Jetzt schleppen die Einkäufer kistenweise Lebensmittel heran, das muss jetzt alles verstaut werden, das wird noch einmal spannend. Wir verstauen noch immer, man merkt es den Leuten schon an, alle sind müde, aber es muss Alles auf das Schiff. Ich fürchte, es wird noch ein langer Abend werden!

26. April 2022 Der Tag fängt schon sehr kalt uns nass an, und sollte sich auch den ganzen Tag nicht ändern, es regnet unaufhörlich. Wir passieren zwei Schleusen ohne Probleme, meine neuen Matrosen machen ihre Sache sehr gut. Leider macht die Backbordmaschine wieder Probleme, nach der ersten Schleuse fällt der Motor komplett aus. Dann haben wir noch dazu Probleme mit dem Strom, Kochplatten, Mixer, viele Computer, Handys und Licht, auch noch dazu die Heizung, die Wasserpumpe, das alles ist selbst für meine Inverter zuviel! Jetzt bemerke ich noch, dass wir 400 Liter Wasser in einem Tag verbraucht haben, das ist viel zu viel, es muß Wasser gespart werden, das schafft die Filteranlage nicht, da müssten wir stündlich den Filter waschen. Dann fällt auch noch die Sicherung vom Warmwasserboiler, also kein heißes Wasser für Andreas, er muss sich im Motorraum aufwärmen. Des Einen Freud, des Anderen Leid, ich muss den Motor wieder in Gang bringen, ich schwitze wie verrückt, Andreas empfindet es als sehr angenehm, es hat ja nur 70° im Motorraum.Spät Abends bin ich dann fertig mit allen Reparaturen, esse noch dier restlichen Nudeln, noch ein Bier, dann ins Bett, in Kürze höre ich nichts mehr.

27. April 2022 Ein regnerischer Morgen, oje, die armen Kinder! Doch es klart auf und viele Kinder sind gekommen! Andreras redet mit den Kindern, die Kinder stellen Fragen, eine sehr schöne Veranstaltung. Nach der allgemeinen Information, sammeln die Kinder am Ufer alles was sie finden können, aber nicht in die Natur gehört. Eine richtige, nette Wissenswerkstatt. Um etwa 10:00 müssen wir zurück zur Bunkerstation, Diesel tanken und dann schnell wieder flußab, denn Andreas schwimmt schon seit wir abgelegt haben. Wir haben es nicht ganz geschafft, Andreas steht schon am Ufer und wartet auf uns. Nach der Schleuse geht Andreas wieder ins Wasser, er schwimmt bis zur Schleuse Straubing, nach Rückfrage bei der Schleuse, dürfen wir im Oberwaser, an der Sportbootlände, übernachten.

28. April 2022 Es dürfte ein schöner Tag werden, da wir um 08:00 starten wollen, stehe ich um 07:00 auf, mache die Ölkontrollen. Der Himmel fängt an echt schön blau zu werden und dazu wolkenlos.Ein wenig verschiebt sich der Start, aber dann geht es los. Andreas schwimmt und schwimmt, bald ist er 30 Km geschwommen, dann steht eine kurze Pause an. Heute läuft es richtig gut, am Abend hat er mehr als 50 Km zurück gelegt, Wahnsinn, was für eine Leistung. Wir erreichen einen kleinen Yachthafen, Hofkirchen, sehr eng und schmal und seicht. Nur 90 cm unterm Schiff. Hoffentlich ist morgen kein Wind, sonst wird es schwierig da rückwärts wieder raus zu kommen.

29. April 2022 Das war die Überraschung des Tages! Ich wollte auf das Clubschiff zahlen gehen, kommt mir der Clubpräsident entgegen, nach einem kurzen Gespräch rief er sofort den Bürgermeister an. Dieser kam sofort und wir werden ins Clubhaus eingeladen. Da das TV-Team vom bayrischen Rundfunk auch anwesend war, sie wollten Filmaufnahmen von unserem Vorhaben machen, war das eine gut Gelegenheit, noch zusätzlich etwasAaktuelles zu filmen. Nach einigen Interviews und Kaffee musten wir aber an die Weiterfahrt denken.  Das Wetter war gut und Andreas schwamm heute extrem gut. Wir kamen bis kurz vor die Schleuse Kachlet, das war schon zu weit für unseren Terminplan, also mussten wir wieder zurück bis kurz vor Vilshofen, wo Morgen der nächste Empfang auf uns wartet.

30. April 2022 Mario und ich stehen etwas früher auf, da wir an Vilshofen vorbei, noch etwas flussauf fahren wollten, damit Andreas flussab schwimmen konnte und für das Publikum in Vilshofen , aus der Donau steigen konnte. Leider war relativ wenig Publikum da, dafür mehr Gemeinderäte samt Bürgermeister. Es waren außer dem bayrischen Fernsehen, auch weitere Journalisten anwesend und stellten viele Fragen, welche Andreas auch geduldig beantwortete. Dazwischen unterhielt uns eine örtliche Jazzband, Erfrischungen gab es leider keine, da mussten wir uns erst am Ende der Veranstraltung am Schiff etwas gönnen. Dann ging es per Schiff wieder bis zur Schleuse, leider mussten wir lange warten, Nach der Innmündung stieg Andreas wieder ins Wasser und schwamm bis zur Schleuse Jochenstein, wo wir im Oberwasser fest machten. Da der linke Motor schon unterwegs wieder zu stottern begann, musste ich die provisorische Abdichting am Filtergehäuse nochmals verbessern, hoffentlich hält das jetzt bis Wien.

1. Mai 2022 Heute scheint das Wetter nicht ganz so schön zu werden, sitze schon im Steuerhaus mit meinem Kaffee, da höre ich eine Stimme von unten: "Du Edgar! Wir haben da ein Problem mit dem Klo!", in mir kommen die schlimmsten Befürchtungen hoch, aber nein, es ist noch schlimmer! Erspart mir detaillierte Beschreibungen. Ich brauche kein Frühstück mehr, mache mich an die Arbeit. Nach etwas mehr als einer Stunde ist dieses Problem auch beseitigt, jetzt noch eine Dusche, dann Frühstück, jetzt ist wieder alles in Ordnung.  Die Hälfte der Mannschaft ist krank, vermutlich Darminfektion. Ich habe zum Glück noch nichts, fahre weiter zu Tal. Gut, dass Andreas gestern schon Voraus geschwommen ist, so hat er heute Zeit, seinen Magen wieder in Ordnung zu bringen, ja es hat ihn auch erwischt. Morgen ist dann Linz am Programm, da sollten die meisten von uns wieder gesund sein, mindestens halbwegs, damit das Programm auch stattfinden kann. Wir hoffen das Beste!

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2. Mai 2022

Die Strecke von Gestern müssen wir wieder hoch fahren, denn "nicht geschwommen ist nicht geschwommen!". Die fehlenden Kilometer sind schnell absolviert, dann geht zum Anleger der MS-Sissy, weiter zum Workshop, wieder zurück und weiter geht es flussab. Es geht zügig zu Tal, heute ist Andreas sehr gut drauf. Erst kurz vor der Marina Au steigt Andreas aus dem Wasser, dann legen wir an. Ein sehr herzlicher Empfang erwartet uns, wir werden großzügig bewirtet, es wird viel später als geplant, auch viel später als es für uns gut ist. Leider, es war sehr nett, aber Morgen werden wir wieder alle gefordert. 



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3. Mai 2022 Heute geht es nach Plan bis Marbach an der Donau. Keinerlei Probleme heute, alles klappt, so wie es sein soll. Nach der Schleuse Persenbeug, die letzte Schleuse ohne Schwimmpoller, erreichen wir Marbach. Ein Teil unserer Crew ist schon mit dem Auto voraus gefahren, um ein Workshop für die Marbacher Kids zu organisieren. Als wir ankommen, werden wir schon von einer großen Menschenmenge erwartet. Ein üppiges Buffett erwartet uns, bei den Wakebordern dauerte es noch länger, aber wir mussten ins Bett, eine 60Km-Strecke erwartet uns morgen.

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4. Mai 2022 Heute geht es durch die Wachau, aber vorher müssen wir noch das Oberwasser vom Stauwerk Melk überwinden. Dafür geht es dann nach dem Stauwerk wieder schneller und immer schneller. Andreas schwimmt heute besonders gleichmäßig, diewenigen Blicke, die er von der Wachau sehen kann, dürften in beflügeln. Vielleicht sind es aber doch nur die vorbei eilenden Hektometerpunkte. Ein kleines Extra noch bei Weissenkirchen, Andreas durchschwimmt den neu renaturierten Seitearm, begleitet von örtlichen Journalisten, unserem Kanu und einem deutschen Fernsehsender. Heute läuftes wirklich gut, am Behördenhafen vorbei, schwimmt Andreas heute noch 12 Km zusätzlich. Danach müssen wir zurück und erreichen am Abend den Behördenhafen Krems, wo wir an der Negrelli festmachen. 

5. Mai 2022 Eigentlich wollten wir um 09:00 ablegen, aber mein Freund Otto besuchte uns noch, gab mir verschiedene Tipps für die untere Donau, brachte mir noch einen USB-Stick mit Instruktionen für die verschiedenen Grenzübertritte, die uns noch erwarten. Ab 10:00 geht es dann zügig in Richtung Wien. Wir passieren die Schleusen Altenwörth und Greifenstein, im Unterwasser Greifenstein werde ich langsamer und gebe ein langes Signal, meine Freunde vom FHS (Freunde historischer Schiffe) winken mir zu, leider können wir aus Zeitmangel nicht stehen bleiben, nicht einmal für eine kurze Rast. Der Versuch, doch noch vor unserer größten Veranstaltung der ganzen Reise, eine Erlaubnis zu bekoimmen, mit unserem Schiff vor dem Central Garden anlegen zu dürfen, scheiterte nach vielen Worten und mehr als 20 Minuten, mit einem klaren "Nein!" Also werden wir uns ein Auto samt Fahrer besorgen und morgen früh das ganze Equipment von Nussdorf an den Donaukanal karren müssen,  das wird uns viel Zeit und Mühe kosten. Nach diesem ganzen Ärger erwischt  es mich mitten in der Nacht, also auch ich jetzt, die Darmgrippe oder was immer das auch ist. In der Früh bin ich fix und fertig, liege einfach nur da und bin froh, dass ich das Schiff heute nicht bewegen muss.

6. Mai 2022 Die Veranstaltung am Central Garden läuft prima, die Pressekonferenz ein voller Erfolg. Das Publikumsinteresse ist enorm. Am Nachmittag kommt auch die Politik zu Wort, selbst unsere Ministerin Gewesler erweist uns ihre Anerkennung.  Nur als ich das erste Bild bekomme, wo genau dort, wo wir uns kurzfristig verheften wollten, die Schifffahrtsaufsicht festgemacht hatte, ärgere ich mich aufs Neue. Diese riesigen Poller, wo früher sicher tonnenschwere Schiffe festgemacht haben, hätten wir ein Gutachten bringen müssen, ob diese Poller unser kleines Schiff auch aushalten. Da fehlt mir leider jedes Verständnis, im Gegenteil, ich denke das Schiff der Stromaufsicht ist sicher auch so schwer wie unseres, oder hat die Stromaufsicht das Gutachten gebracht?


 Wien ist eben anders! Wie es ja überall auf großen Tafeln steht.


Wir hätten uns viel Geld, Mühe und Zeit erspart, wenn wir nur nicht gefragt hätten!


Aber seit heute habe ich wieder ein neues Telefon, nur mir fehlt noch die Kraft zum neu einrichten. Das wird noch einige Tage dauern!

7. Mai 2022 Heute geht es weiter in Richtung Slowakei, mal nach Bratislava zum nächsten Event.

Vorher legen wir noch einen Zwischenstop in Hainburg, bei meinem Freund Markus, ein. Wir möchten die Einfahrt in Bratislave möglichst genau planen, was uns auch gelingt. Wir werden von Schwimmern, Kanuten und Motorbooten begrüßt, ein Polizeiboot kommt uns entgegen und weist uns den Weg zu unserem reservierten Liegeplatz. Von dort sind es nur einige Schritte bis zur Veranstaltung und Pressekonferenz. Am Abend ist unsere gesammte Mannschaft vom Umweltminister persönlich, zu einem großzügigem Abendessen,  eingeladen. ich selber bin leider nicht dabei, nur der Gedanke an Essen bereitet mir wieder Übelkeit.


Die ersten Fotos habe ich heute schon gemacht, mal sehen, in den nächsten Tagen werde ich die Bilder auch online haben, bitte noch um ein wenig Geduld, Danke!

8. Mai 2022 Heute ist ein schwimmfreier Tag für Andreas, denn im Staubereich von Gabcikovo und im Gabcikovokanal ist das freie Schwimmen nicht erlaubt. Wir fahren bis zum Kanalkilimeter =, genau gegenüber der Einmündung der alten Donau ist ein Anleger frei, dort übernachten wir. Am Ponton wird eine große Tafel aufgebaut, Das zeiwte Zelt wird auch aufgestellt. Es soll ein schöner Abend werden, keine Journalisten, keine Minister, keine Prominenz, nur wir! Doch als der Geruch aus der Küche meinen Steuerstand einnimmt, wird mir wieder so schlecht und speiübel, nichts wie weg denke ich mir, aber die beste Lösung wird sein, schnell ins Bett und schlafen, das war es dann auch, ich war sofort im Land der Träume!

9. Mai 2022 Die Nacht war etwas unruhig, da viele Schiffe da in der Nacht durchgefahren sind, nicht alle Kapitäne nehmen Rücksicht auf ruhende Besatzungen. Der Tag beginnt gut, meine Abneigung zum Essen ist bedeutend besser, ich nehme mir ein großes Yoghurt, das schmeckt mir schon sehr gut. Zu Mittag eine Kleinigkeit aus der Küche, geht auch gut, na dann wird es ein gutes Abendesssen auch werden können. Wir finden einen alten Steg, wo wir anlegen können. An Land ein kleiner Getränkestand, kaufen mir ein Budweiser vom Fass, 1,50 € kostet das, am liebsten würde ich noch eines trinken. Jedoch habe ich diesen Plan gemacht, ohne meinen blöden Generator zu fragen. Strom ist kanapp, der Generator will und will nicht ansprinegen. Ohne Abendessen verbringe den langen Abend im Motorraum und probiere alle Möglichkeiten aus, die diesen Fehler verursachen könnten. Irgend wie bringe ich den Motor wieder zum Laufen, aber leider nur mit halber Kraft, der Generator läuft die ganze Nacht, die Batterien sind trotzdem nicht voll. 

10. Mai 2022 In der früh, schon um 07:00 steige ich in den Motorraum und suche weiter nach dem Fehler. Finde immer wieder eine Kleinigkeit, aber nie die eigentliche Ursache. Kurz nach 09:00 starten wir, Andreas springt gleich beim Steg in Wasser und schwimmt, aber wie! Bis Mittag hat er schon die 30km-Marke erreicht. Wir einigen uns auf eine längee Pause, ich nütze die Pause, um am Generatror zu suchen, zerleger und baue wieder zusammen, nach vielen vergeblichen Startversuchen, plötzlich läuft er wieder, erläuft und läuft, bis zum Schlafen gehen, dann werde ich ihn abdrehen. Der Liegeplatz direkt am Donauknie ist eine Sensation, nicht nur wegen dem Wetter, nein auch die Stimmung, die Umgebung und dann der Sonnenuntergang. Heute ist es auch für mich wieder einmal total entspannend, werde ganz in Ruhe schlafen gehen, gute Nacht!

11. Mai 2022 Habe ich heute gut geschlafen, beim Gesang der Nachtigall eingeschlafen und beim morgendlichen Vogelkonzert aufgewacht, sonst nur Ruhe,  eine frische Brise erreicht meine Nase durch meine offene Luke, so schön kann es sein! Langsam werden auch alle Anderen munter, die Sportler fahren mit dem Kanu an den Strand zum Joggen, mir reicht mein morgendlicher Kaffee als Sport. Kurz nach 09:00 hole ich den Anker hoch, wir verlassen diesen schönen Platz und fahren weiter, gleich draußen auf der Donau geht Andreas ins Wasser. Bis kurz voe Vac geht Andreas aus dem Wasser, kurz darauf holt uns die Polizei ein: "Kontrolle!" Eigentlich ist alles in Ordnung, aber es gibt doch eine Diskussion. Unsere Bewillung gilt ab StrKm 1807 - ab 10. Mai, wir waren einfach zu schnell, wir waren ja schon bei KM 1705, also 100 Forint = 40 €Strafe, dasmüssen wir bezahlen! In Vac kaufen wir dann noch frische Lebensmittel ein, vor Allem jedoch frisches Obst und Gemüse! Nach einer längeren Pause schwimmt Andreas weiter,  bei KM 1674 feiern wir mit einem langen Signalton und einem 3-fachen hiphip hurra die ersten 1000 zurückgelegten Schwimmkilometer, sehr beachtlich! Dann noch eine Stunde weiter, der heutige Ankerplatz ist zwar auch schön, aber mit dem gestrigen nicht zu vergleichen. Es ist schon so warm, dass wir alle schwimmen gehen, bevor wir dann ans Abendessen denken.  

12. Mai 2022 Da Andreas die letzten Tage immer mehr geschwommen ist als geplant, haben wir heute nur 20 Km  bis Budapest. Entsprechend locker gehrn wir ans Werk. Dennoch starten wir schon um 09:00. Bei der Anfahrt nach Budapest fallen mir viele neue Gebäude auf, besonders aber die neue Autobahnbrücke, welche schon 2008 eröffnet wurde. So lange war ich nicht mehr hier. Du merkst richtig die Großstadt, viele große und kleine Schiff, Motorboote und Jets. Richtig viel los hier, an den Ufern neue Badestrände, dann unter der Apardhid-Brücke durch, gleich nach rechts und schon sind wir in der Wiking-Marina. Der Hafenmeister hilft uns beim Anlegen, zeigt uns die sanitären Anlagen, auch eine Waschmaschine steht zur Verfügung, wir bekommen gratis WLan, alles OK. Diesen freien Nachmittag verdanken wir unserem fleißigen Schwimmer - Andreas!

13. Mai 2022 Es ist eine echter Ruhetag, viele schwärmen aus zum Einkaufen, zu einer Stadtbesichtigung oder einfach nur spazieren gehen, mal runter vom Schiff! Ich bleibe am Schiff, baue den gelieferten Stellmotor ein, leider hat Fischer Panda in Deutschland einen Fehler gemacht und die benötigten Temperatursensoren nicht mit geliefert. Der österreichische Händler (www.sportboote.at) hat sich nun bemüht, dass die Teile direkt aus Deutschland an uns verschickt werden. Nun warte ich auf diese Teile, so bekomme ich auch eine kurze Pause.

14. Mai 2022 Heute wird wieder ein großer Tag für AWP und cleandanube.org! Entsprechend aufgeregt ist unsert Organisator. Wir sdtarten früher als sonst, müssen noch 5 Km flussauf zum vereinbarten Treffpunkt.Wir werden schon empfangen, Andreas beantwortet wie immer geduldig alle Fragen. Dann geht es ab ins Wasser und schwimmend durch Budapest bis zur Stadtgrenze, wo ein mehrstündiges Workshop stattfindet. Da Andreas heute noch zu wenige Kilometer geschwommen ist, hängen wir noch einige Stunden dran, es wird nach 21:00 werden, bis wir den geplanten Liegeplatz erreichen, noch ein gemeinsames Abendessen auf dem Anlieger, unser großer Tisch ist schnell aufgestellt. Aber bald danach sind alle in der Koje, es war ein langer Tag.

15. Mai 2022 Dafür mwird es heute entspannter werden. Nach dem Frühstück geht es los. Heute haben wir einmal ein Experiment vor, da es so schön warm ist wird Andreas heute mal 3 Etappen a' 2 Stunden schwimmen, es hat gut geklappt, es sind über 50 Km geworden. Wirt haben einen schönen Liegeplatz gefunden, haben Strom und einen Schlüssel damit wir alle an Land können. Ich wollte heute mal einen Restaurantbesuch gönnen, habe aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht! 10 Minuten vor 08:00  erklärte mir der Kellner, die Küche sei schon zu, obwohl draußen an der Tafel groß zu lesen war, bis 21:00 geöffnet, also wieder zurück zum Schiff, dann bis Morgen!

16. Mai 2022  Nach Zahlung unserer Liegegebühr brechen wir auf, Leinen los und weiter im Programm. Andreas schwimmt und schwimmt, erst am späteren Nachmittag legt er eine lägere Pause ein.So gegen 18:00 erreichen wir die Einfahrt zur Marina in Baja. Die erste Brücke erscheint fast zu niedrig, aber mit einem Peilposten am Dach klappt es doch, 740dm Durchfahrtshöhe, 30 cm mehr als das Schiff hoch. Die zweite Brücke ist schon etwas höher, dann sind wir in der Stadt, so richtig mitten drin. Wir grillen uns noch was, dann ab ins Bett, es sind alle sehr müde, die heutige Hitze hat uns allen zugesetzt.

17. Mai 2022 Zum Glück ist es nicht ganz heiß wie gestern, aber Gewitterstimmung! Es wird immer schwüler, aber kein Gewitter kommt und erfrischt die Luft. Die Donau wird immer weiter und die Farbe verändert sich langsam ins bräunliche. Die Ufer werden immer natürlicher und wilder, mit schönen Sandbänken zwischen durch. Nach einigen Stunden Schwimmen erreichen wir Mohacs, die letzte Grenzstation der EU an der Donau. Schon die Anmeldung hat via Telefon bestens geklappt, als wir anlegen, wissen schon alle Bescheid. Ich verbrauche mehr Zeit mit dem Autogrammkarten holen, als die Beamten mit der Ausklarierung. Nur die Passkontrolle erinnert mich noch an alte Zeiten. Etappe 1 geschafft, jetzt geht es nach Serbien. Das Zollgebäude ist gut versteckt in einem großen Park, sieht ein wenig heruntergekommen aus. Der Empfang dafür ist sehr freundlich, werde sofort weiter geführt und die einzelnen Beamten werden instruiert, es dürfte der Chef gewesen sein! Doch das tippen unserer Namen in kyrillischer Schrift dauert seine Zeit, endlich sind alle Schriftstücke fertig, ist bei der Polizei Dienstwechsel. Formular ist falsch, also das ganze noch einmal. Die nächste Stunde vergeht, dann endlich ist der Papierkrieg fertig, ab aufs Schiff und warten bis die Passkontrolle kommt. Endlich ist auch das geschafft, da steht ein Mann plötzlich da und verlangt 60€ Liegegebühr für die Zollmole, unverständlich, aber das ist eben Serbien. Wir zahlen und fahren weiter, hoffentlich wird es wo anders nicht noch teurer. Aber dann ging es erst richtig los, die Crew wollte per Auto nach Kroatien, was aber nicht gelang. Erst als die geamte Crew aus der Crerwliste ausgetragen wurde, konnten alle zum vereinbarten Treffen nach Kroatien. Ich blieb allein am Schiff und genoß die Ruhe am Schiff.

18. Mai 2022 Ein stiller, ruhiger Morgen, ganz allein am  Schiff, meinen üblichen Morgenkaffe genieße ich wie immer, dann Telefonat nach Hause. Danach fang ich an, einige Kleinigkeiten am Schiff zu erledigen, alles was ich während der Fahrt nicht machen kann, wie Wasserfilter reinigen, Küchenlicht reparieren, Filterwechsel, größeren Wasserfilter für den Generator einbauen, usw. Der Vormittag ist gleich um, dann kommt die Crew zurück aus Kroatien, wieder eintragen in die Crewliste, dann Aufbruch nach Backi Monostor, wo wir einen sehr schönen natürlichen Anleger finden. Die Crew wird von einem Filmteam und den dortigen Organisatoren abgeholt und verschwinden im Dickicht der Donauauen. Schon über eine Stunde werden wir von der kroatischen Polizei beobachtet, wir fragten, ob wir helfen können, aber keine Antwort. Egal, wir sind offiziell in Serbien und liegen auch auf dem serbischen Ufer. Tim und ich sind am Schiff geblieben, wir werden heute hier bleiben und übernachten.

19. Mai 2022 Oje, was ist das denn? Schlafe ich noch und träume? Nein das ist echt, es tropft laut hörbar vom Boiler, versuche es mit einem schnellen Griff zu stoppen, jetzt rinnt es richtig! Schnell den Hahn zu, dann mal schauen, was da plötzlich los ist. Zum Glück nur eine kleine Schlamperei des Installateurs, hat zwar sc hon fast 20 Jahre gehalten, aber eben doch nicht auf Dauer! nach erfolgreicher Reparatur brechen wir auf in Richtung Apatin, 3 steigen aus, die Anderen klarieren aus, da soll sich noch wer auskennen! Andreas schwimmt heute in 3 Etappen mehr als 50 KM, da haben wir morgen nur mehr 30KM, das schaffen wir leicht.

20. Mai 2022 Locker stehen wir auf, wird ja heute wirklich eine kurzeEtappe. Zu Mittag sind wir schon in Vukovar und klarieren in Kroatien ein. Es geht alles ganz problemlos, nur die von uns geforderte Proviantliste nimmt einige Zeit in Anspruch. Der Zöllner wartet geduldig und stempelt die Liste ohne weitere Kontrolle ab. Wir bekommen eine Kopie, mit dem Hinweis, wenn wir was einkaufen bitte dazu schreiben, wenn wir was verbrauchen bitte ausstreichen. Das war es! Wir dürfen uns frei in Kroatien bewegen, na so etwas!

21. Mai 2022 Da bin ich wieder, habe mein Internet abgedreht, da ich eine Nachricht bekam, ich hätte schon mehr als 1000 € an Daten verbraucht. Nach einem langem Telefonat mit Btigitte zu hause, konnten wir die Sache klären, das war irgend ein Irrtum. Also kann ich wieder weiter berichten, aber der Schock sitzt noch! Ab Vukovar geht es weiter flussab bis Novisad, wo wir leider wieder zum Zoll müssen, wegen einer Crewänderung. Dann in die Marina Liman, wo ein Platz für uns frei gehalten wurde, sogar mit einer Mooring. Es ist schon spät, es war ein langer Tag, bin sehr müde, schlafe gleich ein.

22. Mai 2022 Heute ist wieder eine Langstrecke für Andreas geplant. Aber so wie ich die Lage nun schon einschätzen kann, wird das kein Problem sein. Heute haben wir einen fixen Termin in Stari Slankamen. Andreas schwimmt bis in die Marina, ich folge dann mit dem Schiff. Ein toller Anlegeplatz wurde für uns reserviert, so viele Leute, die Presse, verschiedene Organisationen und viel interessiertes Publikum. Eine typische Folklorekapelle spielt Lied um Lied. Es gibt Bier und Schnaps, eine gute Fischsuppe und frittierten Karpfen. Das schmeckt dem Kapitän. Die Mannschaft wird in ein Hotel eingeladen, ich schlafe auf dem Schiff. Das war mein Glück, denn im Hotel wurden alle Crewmitglieder wieder mit Bier und Schnaps begrüst. Da schreibe ich nichts mehr darüber!

23. Mai 2022 Mit entsprechender Verspätung kommen die Crewmitglieder so einzeln, wieder zurück zum Schiff. Aber bis wir wirklich abfahrbereit sind, dauert es noch eine Weile. Aber dann geht es doch weiterbis Belgrad, dort wieder zum Zoll, da 4 Crewmitglieder zu weiteren Filmaufnahmen mit dem Autounterwegs sein werden. Wir suchen das Hostel, wo die Crew heute ein Bett bekommen soll. Mario hat eine sehr gute Pizzeria gefunden, wo wir uns mal richtig bedienen lassen, es gibt herrliche salate und die Pizzas sind nicht nur eine Augenweide, nein sie schmecken auch so gut! Dan gehen wir noch auf#sSchiff, auf ein echt kühles Bier. Ich und auck Lucki bleiben am Schiff. Es ist ja doch sehr gemütlich. Der Rest verschwindet im Hotel.

24. Mai 2022 Heute ist dichtes programm angesagt, Mario hat uns einen Plan hinterlassen und ist selbst schon früh unterwegs zum Belgrader Frühstücksfernsehen, zusammen mit Andreas. Bei der Einmündung der Save können wir das klare Wasser der Save ganz deutlich vom Donauwasser unterscheiden, dieses Wasser mischt sich nicht wirklich mit dem Donauwasser, daher können wir noch mehrere Kilometer danach, die verschiedenen Wasserfarben beobachten.Mit dem kleinen Rest der Crew fahren wir bis zum vereinbarten Treffpunkt, wo die Workshoparbeiter mit einem kleinen Boot abgeholt werden. Ich fahre mit Felix als Matrose wieder zurück zur Bunkerstation, leider klappt das Bunkern da nicht, die haben nur einen etwa 10cm dicken Einfüllstutzen, oder noch einen dickeren, oder einen direkten Anschluss für eine Betankung mit etwa 500lit. in der Minute, da wären wir in 3 Minuten voll, aber leider! So fahren wir zur Stadttankstelle und tanken dort um 1,95€/lit., das gibt ein großes Loch im Budget. Was soll es, wir brauchen Diesel, also! Dann holen wir den Rest der Crew von einer vorgelagerten Insel ab, Andreas geht ins Wasser und schwimmt. Er will unbedingt noch am Nachmittag die 40 Km schaffen, entsprechend lang dauert es dann auch, aber es ist geschafft. Wir fahren schon Voraus, finden einen schönen, geschützten Ankerplatz. Jetzt haben aber Alle wirklich Hunger, bin schon gespannt was es heute geben wird.

25. Mai 2022 Es warten wieder mehr als 40 KM Schwimmstrecke auf uns, deswegen verlieren wir in der Früh nicht viel Zeit, nach einem schnellen Rührei mit Knusperspeck starte ich die Motoren, fahren ein Stück und Andreasd springt ins Wasser. HJeute meint es das Wetter zwar mit der Temperatur sehr gut mit uns, aber der Gegenwind macht nicht nur Andreas zu schaffen. Er muss die Arma extrem hoch heben um über die Wellen zu kommen. Ich kann das Schiff kaum auf Kurs halten. So wechseln wir immer wieder die Seiten, was auch nicht mehr ganz so einfach ist, die Donau ist hier teilweise schon bis zu 2 KM breit, manchmal auch noch mehr.. Das letzte Stück nach RAM, unserem heutigen Zielpunkt, müssen wir dann Andreas an Bord nehmen, der Wind ist einfach zu stark und die Wellen viel zu hoch, dagegen kann der beste Schwimmer nicht mehr an! Vor Ram fällt dann der Anker. Gute Nacht!

26. Mai 2022 Um 00:30 werde ich aus dem Schlaf gerissen, draußen pfeift der Wind auflandig, ich stürzr hoch und verschaffe mir einen kurzen Überblick. Maschinen starten, Anker hoch und nichts wie weg von hier. Da erfaast uns auch eine sehr starke Sturmbö und legt das Schiff auf die Seite, ja genau auf die Seite wo mein Kajütfenster in der Bordwand ist. Mir schießt es durch den Kopf, das Fenster ist boffen, da höre ich von unten schon, wir haben Wasser im Schiff. Meine Crew verhält sich vorbildlich, kübelt das Wasser aus der Bilge, dann noch die Filterpumpe der UNI als Bilgenpumpe missbraucht, so lang, bis ich einen Ankerplatz gefunden habe. Dann die Schiffsbilgenpumpe einschalten und etwa 2000 lit. sind doch schnell weggepumpt. Da es stockfinster ist, legen wir uns noch einmal nieder und versuchen zu schlafen. In der Früh dann meine Koje ausräumen und alles zum Trocknen aufgehängt. Danach Frühstück, das brauchen wir jetzt. Ab etwa 09:30 gehen wir zum normalen Tagesprogramm über, aber alle sind recht müde und genervt. Tagsüber ist alles so wie immer, nur das Schiff sieht aus wie eine fahrende Wäscherei. Der Wind und die starke Sonnen trocknen alles und am Abend kann ich meine Koje wieder beziehen. Noch schnell zwischendurch ein Foto, noch ein Bier mit Andreas, dann ein sehr spätes Abendessen und ab in die Kojen.

27. Mai 2022 Gleich nach dem Aufstehen suche ich mal meine getrocknete Wäsche zusammen, alle Taschen und auch meine Computertasche. Zum Glück war der neue Laptop nicht drinnen, denn alle Notizbücher, Kopien und Sonstiges sind leider nass geworden, was ich noch trocknen kann lege ich auf Badetücher. Leider ist mein geliebtes Tablet auch nass geworden. Dann baue ich noch den Holzrost vor meinem Bett wieder ein, schön langsam wird wieder alles ordentlich und sauber ist es jetzt auch gleich. Dann starten wir wieder die Motoren, Andreas geht ins Wasser und startet mit einem langen Schwimmtag, es sind fast 45 KM am Plan. Es geht zügig voran und schneller als kalkuliert. Heute ist ein Tag zum Feiern, wir werden den Kilometer 1000 passieren, was ich mit allen Tonsignalen, die mein Schiff hat auch lautstark feiere. Es hallen die Töne von den Berghängen zurück, ein einmaliger Moment! Heute ist Andreas wieder gut drauf, so erreichen wir schon um 16:30 den netten Ort "Donj Milanovac", wo das Fernsehteam schon auf uns wartet. Die Crew geht sofort an Land, spaziert ins nächste Kaffeehaus. Ich räume noch die Leinen auf, versorge das Schiff mit Landstrom, wechsle noch mein verschwitztes Shirt und gehe dann die Crew suchen. Nach dem Kaffeehaus wollten wir in eine Pizzeria, aber leider geschlossen. Gleich daneben ist ein kleiner Imbissstand, aber das war gut so, so frische gute Pommes habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Die Hühnerschnitzelsemmel ist nicht nur riesengroß, sondern die 2 Schnitzel hätten fast für 2 gereicht. Am Abend dann noch 2 Bier mit Andreas am Schiff, ich bin so müde, gehe in die Koje und höre bald nichts mehr.

28. Mai 2022 Es beginnt ein neuer Tag, es ist wolkig, aber sehr warm, wir wollen bald starten, aber es wird doch wieder 09:00. Wir sind alle sehr gespannt auf den ersten Teil der Durchfahrt vom "Eisernen Toir", wir tauchen bald ein in die doch verhältnismäßig schmale Schlucht, wie sich die Donau da ihren Weg gebahnt hat, unglaublich. Ich kann mir gut vorstellen, wie es da gewesen sein muss, bevor die Schleusen "Djerdap1" gebaut wurden. Nach vielen Fotos und Staunen, erreichen wir den Ausgang der letzten Engstelle, rundherum um uns viele kleine Touristeboote, die Unmengen von Touristen in die Engstellen führen, kurze runde und schnell wieder zurück, das beobachten wir, solange wir in deren Nähe sind. Wind kommt auf, ja natürlich Gegenwind, es geht sehr langsam in Richtung Tekija, wo das Fernsehteam vom SWR auf uns wartet. Der Anlegesteg ist besetzt, so können wir nicht an Land, Andreas gibt noch geduldig Auskunft, es dauert. Spät aber doch kommt Andreas herangeschwommen, Felix mit dem Paddelboot muss auch durch die immer höher werdenden Wellen. Was bleibt uns übrig, wir müssen heute noch durch die Schleuse. Nach 30 Meter Fallhöhe fahren wir nich bis zum nächsten erreichbaren Ort, Kladovo. Nach mehreren erfolglosen Ankermanövern müssen wir zur Zollpier, dort dürfen wir über Nacht bleiben, inzwischen ist es 23:30! Aber an Schlafen ist kaum zu denken, so rollen wir uns in unseren Kojen hin und her, hoffentlich wird es Morgen wieder besser.

29. Mai 2022 In der Früh klopft es ans Schiff, es ist der Pierchef, ihr müsst weg, ein Schiff kommt, sagt er uns in gebrochenem Englisch. OK, aufstehen, die müden Augen reiben und die Motoren starten. Heute möchte ich aber nicht so lange fahren, noch dazu regnet es fast durchwegs, teilweise so stark, dass ich das Radar einschalten muss. Nach kutzer Lagebesprechung stimmt auch Mario mir zu, wir suchen uns einen guten Liegeplatz und erreichen um ca. 14:20 eine alte Betonpier, wo wir uns gut festmachen können. Eine Kleinigkeit essen, dann falle ich ins Bett. Am frühen Abend werde ich wieder munter, als gerade das nächste Gewitter über uns  zieht. Diese Ruhestunden genieße ich sehr, endlich einmal ein wenig ausruhen.

30. Mai 2022 Heute soll es langer Tag werden, das Ausklarieren in Serbien und dann noch bis zum Einklarierungsponton in Rumänien in der Nacht. Aber vorher sollen noch Filmaufnamen mit Andreas gemacht werden. Das wäre ja an sich kein Problem, aber bis alles so weit ist, die Sonne richtig steht, der letzte störende Grashalm weg ist, das dauert eben. Dann wird das Interview noch viel länger als es eigentlich geplant ist. Im 12:00 legen wir dann endlich ab, jadu liest richtig, jetzt springt Andreas ins Wasser und schwimmt bis kurz vor Prahovo, wo auch das Zollponton ist. Da wir auch noch einen Crewwechsel erledigen müssen, dauert das ganze Pozedere mehr als 3 Stunden.  Dann müssen wir noch Platz machen, es kommt ein "Großer", aber wie der auf den Zentimeter genau anlegt, dass ist schon beeindruckend für meine Crew. Es wird schon dunkel, als der Zollbeamte endlich mit unseren Pässen erscheint, noch Gesichtskontrolle, dann dürfen wir los! Wir legen ab, es liegen einige Stunden Radarfahrt vor mir. Doch nach 2 Stunden, Regen und Gewitter fällt mein Navigationsprogram und der Wendekreisanzeiger aus. Also Anker runter, die Crew geht schlafen und ich mache mich an die Arbeit. Der Wendekreis anzeiger ist bald repariert, aber das Naviprogramm deinstallieren und und alles neu installieren und alle Parameter wieder eingeben das dauert eben, nach Mitternacht bin ich dann endlich so weit. Gehe nur mehr schlafen.

31. Mai 2022 Schon vor 05:00 werde ich wach, der gestrige Tag und die Reparatur hat mich schon sehr beschäftigt. Ausgemacht war der Start um 07:00, aber was soll es, Motoren starten, Anker hoch und los. Wie es eben so ist bei der Schifffahrt, der Generator läuft so etwa eine Stunde, dann das rote Licht, überhitzt! Also ist diesmal der Strom weg, also gibt es später lange Gesichter,  keine elektrische Toilette, kein Kaffe, nichts! Mein Computer funktioniert ohne Strom auch nicht, also mit Papierkarten, so wie früher, weiter nach Calafat zum Zoll. Dort sofort an die Steckdose, ich zum Generator. Entferne ein Büschel Gras aus dem Filter, dann Wasser nachfüllen und warten, endlich ist das rote Licht weg, Probestart, wieder OK. Die Einreise in die EU dauert auch wieder zwei Stunden, danach wieder flussauf, Andreas muss die Strecke noch schwimmen. Nein nicht die ganze, wir bleiben heute in Calafat. Anlegen mit der Klappe vor den Stufen zu einem Künstlerdorf. Sehr romantisch hier, das muss ich noch einmal besuchen. Am Abend bekommen, dank unserer Veganer, auch ein veganes Abendessen mit vielen verschiedenen Gemüsearten, aber es schmeckt! Noch zwei Gläser Wein und dann gehe ich allein aufs, Schiff, die Crew schläft heute in richtigen Zimmern.

01. Juni 2022 Dieser Ort verdient es, wieder zu kommen! So etwas habe ich noch nicht gesehen, jahrhunderte alte Häuser und Nebengebäude, Innen und Außen ein Museum, uralte Holzstufen bis in den 2. Stock, alles sauber und renoviert. Viiele Künstler haben hier ihre Werke zurück gelassen, da brauche ich mehr Zeit, um das Alles näher zu betrachten. Auch die Küche ist sehr gut, zum Frühstück habe ich mit meinem Übersetzer sogar Eier bekommen. Wir legen bald ab, und durchfahren die Stadt calafat, mit allen ihren Industrieanlagen, unter der neuen Brücke durch. Kurz darauf ist es soweit, Andreas geht ins Wasser, ich starteden Geberator und lehne mich zurück, da wird ein guter Tag, denke ich mir. Bis auf einmal alle Lichter bei der Generatorsteuerung aufleuchten, oh je, was ist das denn schon wieder. Der Filter ist voller Gras, putze diesen, aber es kommt trotzdem kein Wasser. Also ohne Strom weiter, denn Andreas schwimmt ja, er hat noch mindestens 20 Km vor sich. Inzwischen ist es schon später Nachmittag! Als es dämmert, es ist bereits 20:00, die nächste Hiobsbotschaft: Der letzte Putzer unseres Trinkwasserfilters hat die Schläuche falsch zusammen gesteckt, Donauwasser ist ungefiltert in den Trinkwassertank gepumpt worden. Der Filter natürlich auch kaput, dazu der Kohlefilter auch mit Donauschlamm zugeschwemmt, also auch kaput. Habe diese teuren Filter gerade eben, vor zwei Tagen getauscht. Das Problem mit der Kühlwasserzulaufleitung kann ich mit unserem Hausasserwerk lösen, einfach verkehrt durchpumpen, siehe da, die Leitung ist wieder frei, wir haben wieder Strom! Das mit dem Trinkwasser ist noch nicht gelöst, da müssen wir uns was überlegen, denn genau in dieser Gegend gibt es keine Anlegestellen und daher auch keine Trinkwasserversorgung. Inzwischen ist es schon weit nach 22:00 Uhr, ich spüle meinen Ärger halt mit Bier hinunter, dazu noch ein Käsebrot, denn mehr hat mir meine Crew nicht übrig gelassen. Entsprechend frustriert lege ich mich ins Bett.

02. Juni 2022 Eine ruhige, aber warme, Nacht neigt sich zum Ende. Vogelgezwitscher, ganz typisch für den frühen Morgen dringt durch meine offene Luke, wunderbar! Ich höre zu und genieße, das ist selten, so ein tolles Konzert. Als die ersten Sonnenstrahlen ins Schiff fallen, höre ich die Schritte, dann gleich das geklappere in der Küche, es riecht nach Kaffe, also raus aus dem Bett und ich beginne mit den Vorbereitungen für diesen Tag. Kurz nach 09:00 starte ich die Motoren, Andreas ist schin seinem Ganzkörperkondom (entschuldigung, in seinem Schwimmanzug) es dauert nicht lang, dann Propeller aus, Andreas springt ins Wasser, hinterher das Kanu zur Begleitung. Kurze Mittagspause, dann weiter schwimmen. So gegen 16:00 erreichen wir einen privaten Liegeplatz vor einem sehr beliebten Restaurant direkt am Ufer. Es ist sehr gemütlich hier, der Kellner bringt uns Bier, gutes Essen, die Stimmung ist super. Als es dann dämmert, gehen wir auf's Schiff, Shane wird uns Ausschnitte von seinen Filmen vorführen. Als der Filmm mit einem Spruch von mir endet, gehe ich ins Bett. 

03. Juni 2022 Geplant war die Abfahrt für 09:00, aber es verzögert sich heute alles ein wenig, nein, es ist nichts zu reparieren, alles ist in Ordnung, nur es kommen alle nicht richtig in Schwung. Nach so einem schönen Abend will Frau und Mann einfach nicht so schnell starten. Nach 09:30 ist es dann fast so weit, aber halt, es sind noch nicht alle an Bord. Dann legen wir ab, ja wollten wir, leider hat der Heckmatrose auf eine Leine vergessen, so kommen wir nicht weg. Aber auch diese Leine wird gelöst, doch der Matrose steht an Land, macht aber nichts, denn wir müssen ja noch das gestern ausgeladene Moped wieder von der Sliprampe holen. Endlich haben wir Matrose und Moped an Bord. Ein langer Schwimmtag steht wieder an. Gegen Abend erreichen wir das geplante Ziel, aber wir kommen nicht weiter, wir stecken im Sand. Mit viel Mühe kann ich mich aus eigener Kraft wieder befreien, noch einiege Kilometer flußab finden wir einen schönen Ankerplatz, es wird heute wieder Pizza geben, dazu mehrere Salate, wir brauchen kein Restaurant! Dazu noch Fassbier, was will ich noch, oh ja, noch ein Bier!

04. Juni 2022 Heute wird ein leichter Tag für mich und Andreas, Nur knapp 20 Km stehen am Plan. Nachmittag ist ein Workshop an Land. Da hätte ich fast frei gehabt, aber unser Masteraspirant Thomas braucht Wasserproben aus der Tiefe. Wir bereiten alles vor, Anker hoch, und mindestens 10mal zurück zur gleichen Stelle, Probensonde runterlassen, zumachen und wieder hoch damit, in Flaschen füllen und beschriften. Das gibt wfür Tim wieder Arbeit für die nächsten Tage. Als wir damit fertig sind, fahren wir wieder zurück, suchen uns einen neuen Ankerplatz in der Nähe vom Strand. Jetzt kommt ei uns schon richtige Urlaubsstimmung auf. Wir sitzen bis spät Abends am Schiff, einige von uns haben am Strand schon ihr Zelt aufgebaut. So könnte man richtig Urlaub machen, aber morgen warten 60 Km Schwimmen auf Andreas, also ins Bett mit uns!

05. Juni 2022 Da Andreas gestern gesagt hat, er will pünktlich weg, stehe ich um halbacht auf. Schnelle Dusche und dann in den Motorraum, Sichtkontrolle, Ölkontrolle, beim Generator fehlt wieder ein wenig Öl. Dann einen Kaffee und den Navigatinscomputer und alle Instrumente einschalten. Andreas ist auch schon im Schwimmanzug. Es ist 09:00 Uhr, aber das Padelboot liegt noch am Strand,, ein Zelt steht noch am Strand, nur 2 Leute sind außer mir am Schiff. Ich gebe ein Signal, aber ich sehe niemanden. Erst nach dem dritten Signal kommen endlich die restlichen 4 in Bewegung, dann geht alles sehr schnell, mit etwas Verspätung legen wir ab. Andreas ist schon ein Stück voraus, aber unser Paddelboot holt ihn bald ein. Dann Anker hoch und auch hinterher. Knapp vor 18:00 erreichen wir Zimnicea und damit die nächste Grenzstation. Carola kommt an Bord, und 4 Personen verlassen uns für einige Tage. Da wir dort an der Fähre nicht liegen bleiben können, schwimmt Andreas noch ein Stück, ich fahre voraus und suche einen guten Ankerplatz. Während wir auf Andreas warten, beäugt uns die bulgarische Grenzkontrolle, aber sie kommen nicht her. Es braut sich ein Gewitteand zusammen, da sehen wir auch unser Kanu und auch Andreas kommen. Andreas kommt noch rechtzeitig an Bord, da fegt auch schon der Gewitterwind gegen die Strömung,unser Anker hält. Da wir schon alles am Dach verstaut hatten, können wir noch in Ruhe Abend essen und ein Bier trinken. Ich telefoniere noch nach hause, lehne mich zurück, offensichtlich bin ich in meinem Steuersessel eingeschlafen, werde irgend wann in der Nacht munter und krabble in meine Koje.

06. Juni 2022 Heute steht eine von den ganz langen Schwimmetappen am Plan, mehr als 60 Km! Eine große Herausforderung für Andreas, aber wie ich die Tour bis jetzt erlebt hatte, er schafft das. Wir besprechen noch gemeinsam diesen Tag, dann springt Andreas ins Wasser. Doch gegen Mittag wird der Gegenwind immer stärker, und wir müssen uns eine besondere Strategie zurecht legen. Nach einem Blick in die Navigationskarten und in das schlaue Donaubuch, wird schnell klar, Andreas muss jeden Nebenarm, jede Insel, ja jeden Windschatten ausnützen, sonst schafft er es nicht. Um etwa 19:00 erreichen wir Giurgiu, die Portcontroll ruft uns sofort per Funk und fragt uns nach dem Agenten, welcher uns diese Erlaubnis erteilt hat, das wissen wir nicht, dann dürfen wir nicht anlegen, nur ankern! Das Chaos beginnt, Telefon hin, Telefon her, niemand weis etwas,  wir ankern eben, was sollen wir sonst machen? Dann doch die Erlösung aus dieser Misere, die Dolmetscherin meldet nsich, ist in Kürze vor Ort, wir legen an, machen die notwendigen Wege mit deren Uneterstützung (immerhin 5 Personen), nach 22:00 sind endlich alle Formulare ausgefüllt, alles gestempelt und unterschrieben. Jetzt sind wir erleichtert, Andreas lädt uns zum Abendessen ins nahegelegene Restaurant am Wasser ein. Es wird sehr spät!

07. Juni 2022 Wie immer ab 08:00 stehe ich auf, kurze Katzenwäsche, dann Motorraum (Ölkontrolle) und Generator starten. Alles ist fertig, Andreas geht noch zum Interview, aber es dauert eben alles etwas länger als gedacht. Doch gegen Mittag tut sich dann doch etwas, ich starte die Motoren und legen abe. Vorbei an der großen, bulgarischen Stadt Tutrakan, mit großem Fernsehturm, mit Panoramarestaurant hoch oben. Als sich die Wasserqualität wieder etwas verbessert hat, geht Andreas ins Wasser. Während der Fahrt entdecke ich einen sehr schönen, wie es aussieht, auch bewirtschafteten Strand, diesen Ort merke ich mir für die Heimfahrt. Da wir vollen Gegenwind haben, muss Andreas durch die Seitenarme schwimmen, ich fahre immer vor und warte dann auf ihn. Am Abend erreichen wir die Grenzstation in Oltenita, doch das ausklarieren funktioniert am Vorabend nicht. Am öffentlichen Steg würde die Übernachtung 90€ kosten, also legen wir ab und ankern 3 KM weiter flussauf. Spät aber doch kocht dann Carola ein wirklich gutes Abendessen, leider fehlt mir ein Stückchen Fleisch, oder zu mindest ein Leberkäs zu diesem herrlichen Spinat, Halumi geht ja noch, aber dieses Tofu schmeckt ja nach nichts, das lass ich weg!

08. Juni 2022  Das wird ein stressiger Tag, das wusste ich schon bei der Planung. Wir müssen wieder zu Berg, wegen dem Fernsehteam, das an Bord kommen soll. Also einmal 3 Stunden zu Berg, dann zur "Administratia", wie das hier eben heißt. Nach einer gefühlten "Ewigkeit" ist der Crewwechsel erledigt und wir können weiter fahren. Andreas wird sofort wieder schwimmen, das Fernsehteam ist überall, Unruhe macht sich breit, aber das muss eben sein, das ist die Vorbereitung für Andreas, für seine Zukunft. Das TV-Team steigt am Abend wieder aus un wird ins Hotel gebracht, da wir hier nicht liegen bleiben dürfen, fahren wir ein Stück zu Tal und gehen vor Anker. 12 Stunden am Steuer, ich habe genug, noch ein Bier und ich sofort ins Bett.

09. Juni 2022 Der nächste Tag ganz für das Fernsehteam von Arte. Um 07:00 bin ich schon am Steuer, vorher wurden noch die üblichen Routinekontrollen gemacht, wir müssen heute schon wieder 32 Km hochfahren, damit wir das Schimmprogramm von Andreas nicht durcheinander bringen. Zum Glück wird es heute nicht ganz so spät. Die ganze Crew und das Fernsehteam werden abgeholt und zu einem Inselfest gebracht. Endlich bin ich mal allein am Schiff, doch ich bin so müde, ich kann es nicht genießen, ich gehe noch bei Tageslicht in meine Koje. Ich höre nicht einmal die Crew, welche erst nach Mitternacht an Bord kommt. Ich muss wie bewusstlos geschlafen haben.

10. Juni 2022 Schon bei der Besprechung wird klar, ein Monstertag steht mir bevor. Der Wecker klingelt um 06:00, um 07:00 geht der Anker hoch. Wir fahren los, Andreas schwimmt, das fernsehteam wuselt am Schiff herum, ich bin schon leicht genervt. Kannst du das nochmals erklären bitte, also gut dann eben noch einmal. Kannst du bitte weiter nach rechts, nein ich meine auf die andere Seite, ja jetzt ist es gut, dann ein wenig zurück. Kannst du auch von vorne kommen, die sollen uns entgegen paddeln, kannst du die Klappe runter lassen, ja das ist fein. So geht das heute den ganzen Tag. Erst der Empfang der Leute  aus Cernavoda mit Trachten, Kinderchor, Fisch- und Grillspezialitäten ist eine sehr schöne Unterbrechung. doch es dauert eben wieder länger asls geplant. Spät Abends erreichen wir dann wieder die "Administratia", Filcrew aus der Crewliste streichen, Sarah wieder auf die Liste. Bleiben können wir hier nicht, also wieder ablegen, einige Kilometer flussab, Anker runter, inzwischen ist es nach 21:00!

11. Juni 2022 Wir sollten wieder mal Diesel bunkern, also starte ich wieder um 06:00, fahre wieder zu Berg bis zur Bunkerstation, doch auch nach einigen elend langen  Diskussionen, vielen Mails die Antwort ist "Nein", wir bekommen hier keinen Diesel. Also einfach weiter mit dem normalen Schwimmprogramm. Um 14:00 fahren wir ein Stück voraus und ankern. Als Andreas eintrifft machen wir mal Mittagspause. Ich habe schon meine kleinen Fischerl von gestern während der Fahrt verspeist, habe jetzt keinen Hunger mehr. Nicht genug Probleme ohne Diesel, fällt die Bb-Maschine wieder aus, gleich drei mal. Ich muss was tun, ich muss das finden, so kann es nicht weiter gehen. Um 16:30 kommen wir in Hirsova an, finden wieder einen Mann der uns schon kennt, damit ist einmal der Liegeplatz gut. Ich gehe in die Sauna (Motorraum) und beginne bei etwa 80° die Dieselleitungen zu untersuchen. Finde auch einen Anschluss wo die Dichtung fehlt! Diese Serviceleute, so etwas hätte ich niemals gemacht. Die Entlüftung mache ich schon routiniert, aber der Motor wil und will nicht anspringen. Erst als ich Tim bitte mir mal kurz zu helfen, starten wir gemeinsam, Tim an den Startknöpfen, ich unten an der Einspritzpumpe. Endlich läuft der Motor wieder. Jetzt schnell duschen, die nassgeschwitzte Arbeitshose aufhängen, jetzt habe ich Durst! Gleich beim Liegeplatz ist ein Restaurant, aber eine geschlossene Gesellschaft, aber mit einigen österreichischen Worten, nein es dürfte mein Charm gewesen sein, werde ich bedient. Ich rufe meine Crew, einige davon kommen, der Rest ist irgerndwo in einer privaten Fischerhütte versumpft. Gute Nacht! 

12. Juni 2022  Viele Kilometer sind heute geplant, wir müssen weiter! Doch heute hanen wir unseren Plan mit dem Wettergott als Gegner geplant. Der Wind wird immer stärker, rate malaus welcher Richtung?  Dann das erste starke Gewitter, noch stärkerer Wind! Andreas raus aus dem Wasser,  als das Gewitter vorbei ist, kommt schon das nächste, also Andreas wieder raus! So geht es den ganzen Tag, das geplante Ziel erreichen wir heute nicht.  Um 17:40 geben wir auf, der Anker fällt an einer günstigen Stelle, wir feiern noch den Geburtstag von Lucki. Ich sitze noch im Steuerhaus, möchte noch das Tagebuch schreiben, bin aber eingeschlafen. Kurz vor 22:00 werde ich munter, unten ist noch Party, Pizza wird gemacht, aber ich bin einfach zu müde. Bitte lasst mich in meine Koje, ich kann nicht mehr. Macht hinter mir den Deckel zu, bevor ihr schlafen geht, macht ihn wieder auf. Gute Nacht! Das öffnen des Deckels habe ich nicht mehr gehört.

13. Juni 2022 Da wieder einige Kilometer am Schwimmplan stehen, wir aber auch noch Diesel bunkern sollten, ist heute schon um 06:00 Tagwache! Wir fahren langsam durch Braila und suchen eine Tankstelle, leider vergebens. Dann eben nicht tanken, weiter schwimmen und es dann in Galati versuchen. Siehe da, am Stadtende, bei einer großen Ölfirma schwimmt auch eine Bunkerstation. Die Matrosen sind sehr hilfsbereit, nach dem Anlegen muss ich quer durch das Firmengelände in den 2 Stock von  einem  Bürogebäude. Eine Frau begrüßt mich auf rumänisch, der zuständige Herr ist nicht da! Wir tauschen Adressen aus, viele Kopien werden gemacht, man wird sich bei uns melden. Dann geht es mal ans schwimmewn für Andreas. Einige Kilometer schafft er auch noch, bevor wir zurück müssen zum Treffpunkt für das letzte Workshop dieser Tour. Wir werden herzlichst empfangen, bekommen Strom und Wasser. Wir brauchen Diesel, kein Problem, ihr könnt ruhig Abend essen bei uns, später bringen wir euch Diesel (der noch dazu billiger ist als bei der Bunkerstation). Es wird noch ein sehr langer Abend, Nacht -  nach Mitternacht muss ich mich dann los reißen, es wird wieder ein langer Tag. Also schneller schlafen als normal!

14. Juni 2022 Was für ein Glück, dass Andreas gestern schon die lange Schleife gestern noch geschwommen ist. Sehr starker Wind, sehr hohe Wellen, ich kann die MS-Marbach nur mühsam auf Kurs halten. Es wird aber bald besser, die Donau biegt sich noch einmal, jetzt haben wir Rückenwind, das passt! Leider hält der Anker nicht, wo wir eigentlich Mittagspause machen wollten, also weiter in Driftfahrt. Kurz vor dem Tagesziel machen wir noch die letzten Tiefwasserproben, dann ankern wir so richtig zwischen den Großen. Ein imposantes Bild, ein schöner Sonnenuntergang, wir haben wieder ein gutes Stück geschafft. Jetzt wird es uns bewusst, der letzte Abend vor Anker auf dieser schönen Donau, denn morgen Abend sind wir in Tulcea, einen Abend später schon in Sulina! Ein wenig Wehmut kommt auf, aber dann sind wir auch schon wiededr mit den Gedanken auf Morgen fixiert, wir sind zwar knapp vorm Ziel, aber noch nicht angekommen!

15. Juni 2022  Ich dachte, es wird immer einfacher, desto näher wir dem Ziel kommen, doch es sind:

1. noch einige4 Kilometer zu schwimmen

2. der Kanal sicher nicht ganz einfach, eng und viel Schiffsverkehr

3. Die Familienmitglieder von Andreas kommen heute Nacht noch in Tulcea an.

Also los um 08:00 durch Tulcea durch und dann gleich ins Wasser mit Andreas. Es werden 37 geschwommene Kilometer, aber jetzt ruhen sich alle aus, ich muss wieder zurück, also 4 SDtunden zu Berg. Abends finden wir einen komfortablen, aber nicht ganz billigen Steg direkt im Zentrum. Ich werde mich mal hinlegen, mal sehen, ob ich noch wach bin, wenn der Rest der Crew eintrifft.

16. Juni 2022 Heute haben wir noch einmal eine längere Schwimmetappe vor uns. Spät in der Nacht ist noch die Frau und einer seiner Söhne eingetroffen. Moritz wird mit seinem Vater mit schwimmen. Auch ein zusätzliches Filmteam ist mit an Bord gekommen. So legen wir also, mehr als voll besetzt, un Tulcea schon um 08:00 ab und fahren um die erste Kurve, dann geht Andreas sofort ins Wasser. Ich kann sehen, mit welcher Begeisterung und auch letzter Anstrengung, Andreas mit kräftigen Zügen, Arm um Arm, dem Ziel entgegen schwimmt. keine Welle, kein Motorboot nichts scheint ihn abzulenken. Nur die genau getimten Trink- und Esspausen werden akriebisch eingehalten. So gegen 17:30 erreichen wir das Ortschild von Sulina. Es wird gejubelt, viele Fotos gemacht, sicher auch viele Filmminuten aufgenommen. Dann kommt Andreas aus dem Wasser und wir fahren die letzten 2 Kilometer an unseren Liegeplatz in Sulina, direkt vor dem Rathaus! Feierstimmung kommt auf, ein Bier mehr als sonst, aber mehr nicht! Denn das große Finale, vorbei am alten Leuchtturm, hinaus aufs Schwarze Meer, das steht morgen noch an!

17. Juni 2022 Alle sind schon etwas aufgeregt, oder nervös, oder einfach angespannt. Obwohl wir etwas später als sonst schlafen gegangen sind, ist schon in aller früh reges Treiben am Schiff. Auch wache ohne Wecker auf! Also los, Motoren starten, ablegen, Kurs zur Mündung ins Schwarze Meer. Beim alten Leuchtturm legen wir noch einen Stop ein, dann zurück zum Kilometer "0", Fototermin!  Dann geht es weiter, heftiger Wind bläst unsentgegen, draußen sind schon die Schaumkronen zu sehen, an der flachen Küste brechen die Wellen. Weiter, weiter, die letzten Meter. Ich habe Mühe das Schiff auf Kurs zu halten, aber weiter, weiter! Dann ist es so weit, Andreas Fath, sein Sohn Moritz und die MS-Marbach sind im Schwarzen Meer! Fotos, Film, Handys alles was irgend wie Bilder machen kann, wird heraus geholt, klick, klick, klick, ....  Der Wind wird so stark, ich gebe ein Signal, bitte alle an Bord kommen. Ich drehe an, zurück nach Sulina! Während ich noch am Steuer sitze, wird am Dach schon gefeiert. Wahnsinn, wir haben es tatsächlich geschafft!

18 Juni 2022 Schon am späten Nachmittag wurde gestern noch eingepackt, umgeräumt und ein wenig geputzt. Am Abend war dann noch ein toller Empfang von den örtlichen Organistationen. Wir feiern lange und ausgelassen. Sehr spät gehen wir schlafen, neine nicht Alle, wir sind noch zu aufgeregt. Also noch in eine Bar am Kai, ohje, das Gertränk war nicht so gut! Dann noch einen Absacker am Schiff, vielleicht waren es auch mehrere? So um 05:00 läuten die ersten Wecker, ich brauche keinen mehr, weiter einpacken, alles raus auf den Kai, verabschieden, letzte Fotos und 20 vor 06:00, ab zum Fährschiff! Ich bleibe allein zurück, das Schiff ist plötzlich leer!

ab 19. Juni 2022 bis ? Ab heute ist das Schiff so leer, ich bin das noch nicht gewöhnt. Niemand wuselt irgendwo herum, niemand kocht, niemand turnt am Dach herum, kein Schwimmer im Wasser der zu beobachten ist. Habe mal Zeit, ein wenig aufräumen und umräumen. Die Crew hat mir einen großen Durcheinander und Mist hinterlassen. Daher sperre ich das Schiff zu, gehe ins nächste Restaurant und bestell mir mal ein Bier. Lasse mal alles Ruhen, lasse meine Seele baumeln und die letzten Wochen noch einmal Revue passieren Habe auch schon sehr viele interessante Leute kennen gelernt, aus der Schwiez, aus Peru, mehrere Österreicher und Deutsche, die sind ja überall! Gehe am Abend in eines der vielen Restaurants, treffe wieder Menschen aus allen möglichen Ländern und natürlich wieder meine neu gewonnennen Freunde. Jetzt erst merke ich erst, wie müde ich eigentlich bin, ja richtig ausgelaugt. Ich mache jetzt mal Urlaub. Ja, so richtig ausruhen!

20. Juni 2022  Heute am Abend muss ich mit dem Schiff von der Hauptmeile weg, der Liegeplatz wird gebraucht. Tagsüber schau ich mal zu Fuss beim neuen Liegeplatz vorbei, ist ja nicht weit. Ich glaube schon, der neue Platz wird zu meiner Erholung gut beitragen, sehr ruhig, ja fast einsam und doch ganz in der Nähe vom Camp wo einige der neu gewonnenen Freund wohnen. Am Abend dann die Überstellung, ist es hier herrlich ruhig!

21. Juni 2022 Ein ruhiger, aber schwüler Tag, ich schlafe viel, geh einmal einkaufen und trink ein Bier im Restaurant und schau zu, wie die großen Schiffe an- und ablegen. Das ist jetzt schon mein Stammlokal hier, esist auch Treffpunkt der halben Bevölkerung von Sulina. Hier auf der Hafenmeile trifft mann/Frau sich, es sind auch alle Geschäfte hier in der Strasse 1. Als dann dann dicke schwarze Wolken hochkommen, gehe ich lieber wieder zum Schiff und mache alle Fenster zu. Ich kann einen doppelten Regenbogen beobachten, kurz regnet es auch, dann ist der Spuk wieder vorbei.

22. Juni 2022  Gestern war ich sehr früh im Bett, daher bin ich auch sehr früh heute munter geworden. Zur Belohnung kann ich einen wunderbaren Sonnenaufgang beobachten. Danach mache ich mir einen Kaffee, lehne mich zurück und schlafe prompt noch einmal ein. Zu Mittag ein Besuch im Camp, bin zum Essen eingeladen. Nachmittag dann noch einige Kleinigkeiten einkaufen, was ich beim letzten mal vergessen hatte. Heute sind wir mal zur Abwechslung bei Janine, gehen aber dann zum Abendesssen wieder ins Restaurant.

23. Juni 2022 Es beginnt ein ganz normaler Urlaubstag  am Schiff! Der Generator ärgert mich wieder. Dann kommt Janine und bringt mir ein Leihrad, herrlich. Ja und die zweite Kiste mit den gewaschenen Handtüchern wird auch geliefert, super wie das alles hier funktioniert, jeder hilft jeden! Fahre mit dem Rad zu Janine, dann treffe ich mich mit Robert im "Stammlokal", es dauert ein wenig länger, denn jetzt steht es fest, Jana und Robert haben alle Papiere beisammen, es wird in Sulina geheiratet, da gibt es schon noch einiges zu besprechen zwischen uns Männern. Die Zeremonie werden wir am Schiff abhalten, die  Feier wird dann im Camp sein. Da habe ich ja noch richtig was zu tun.

24. Juni 2022 Für heute ist Regenwetter und Gewitter vorhergesagt, so ist es auch, dass drohende Gewitter ist aber vorbeigezogen.

25. Juni 2022 Diesers Wrack liegt gleich vor der Einfahrftin den Sulinakanal.

26. Juni 2022 Fange an mich und das Schiff für die Heimreisevorzubereiten, Es gibt viel zum Aufräumen, Sortieren und natürlich muss ich auch auf die Motoren schaunen. Die beiden Volvos machen brav ihren Dienst, da gibt es nicht viel zutun. Der Generator machte mir, seit wir auf der Talfahrt sind, Probleme. Ich baue die ganzen neuen Teile wieder aus und ersetze diese wieder mit den alten Teilen, welche mir in den letzten 20 Jahren keine Probleme gemacht haben. Siehe da er läuft wiedere,so wie früher. Also nichts mehr angreifen und einfach laufen lassen. Am späten Nachmittag  fahre ich mit meinem Leihrad zum Strand, bin gleich zum Abendessen geblieben. Ein schöner Urlaubstag, da gibt es sonst nicht viel mehr zu schreiben

27. Juni 2022  Heute mache ich mal ganz auf Urlaub,  bis mir einfällt, ich bin doch morgen zu einer Hochzeit eingeladen, als Kapitän soll ich diese Zermonie auch leiten. Also sammle ich meine Daten des Brautpaares zusammen und fahre zu Janine, der Schweizerin. Sie wird alles was ich auf deutsch sage ins rumänische übersetzen. Wir üben das einmal, klappt ja prima! Also bis morgen. Dann zum Abendessen, alles prima, aber die Nachspeise ist einfach top. In Österreich würden wir dazu Bauernkrapfen mit süßem Rahm und Maulbeermarmelade sagen, hier heißt diese Köstlichkeit nasnasch, oder so ähnlich? Jedenfalls einmalig gut, frisch aus der Pfanne und die Kombination mit Rahm und Marmelade, einzigartig!

28. Juni 2022 Heute ist Hochzeit am Schiff, also Schiff waschen, aufräumen, Am Dach eine lange Tafel, Sekt einkühlen, Fenster putzen. Nach 14:00 bin ich soweit fertig und möchte noch einmal zum Strand radeln, alles schön, bis auf den ständigen Donner der schweren Geschütze sind zu hören, das macht mir keine gute Laune. Ab 16:00 beginnt dann die Zeremonie am Schiff, es ist sehr schön und der kühlende Wind macht es sehr angenehm. Wir leeren alle Sektflaschen, auch die große Magnum wird noch geleert. Dann geht es langsam zum Camp wo das Fest auch bald beginnt. Wir feiern bis in den nächsten Morgen.

29. Juni 2022 Abschied von Sulina, es war eine tolle Zeit hier, aber ich muss zurück nach Österreich. Mein Ziel und Plan ist, bis zum 10. Oktober wieder in Greifenstein zu sein!


Danke für euer Interesse!


Wenn ihr wissen wollt, was ich auf der Heimreise noch alles erlebt habe, schaut doch auf meiner Webseite unter Heimreise nach, wird mich freuen!

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